Am Samstag frühstückten wir schon um sieben Uhr in unserem Hotel in Івано-Франківськ (Ivano-Frankivs’k) und fuhren danach gleich los in die Karpaten. Zuerst ging es wieder durch unzählige Dörfer in eher flachem Gelände. Wir stoppten jedoch nur kurz in der Kleinstadt Надвірна (Nadvirna) für eine Fotopause. Hinter Nadvirna wird das Gelände zunehmend hügeliger und die Strasse senkte sich bald bei Делятин (Deljatyn) ins Tal vom Fluss Прут (Prut). Diesem Fluss mussten wir nun bis zu seiner Quelle am Hoverla folgen. Das Tal wurde immer enger und die Berge höher. Die Strasse war bis zur Abzweigung nach Ворохта (Vorochta) meistens gut befahrbar, danach wurde es etwas holpriger. Oberhalb vom Wintersportort Vorochta durften wir eine weitere Abzweigung nicht verpassen die am Ausgangpunkt der Wanderung bei der Спортбаза Заросляк (Sportbaza Zarosljak) endet. Auf halbem Weg der Zufahrtstrasse kamen wir an die Grenze des Nationalparks und mussten eine kleine Gebühr zahlen. Schliesslich erreichten wir den Ausgangspunkt Zarosljak zuletzt über eine Naturstrasse, die aber bei Weitem nicht so schlimm befahrbar ist wie öfters berichtet wird.
Die Bergwanderung vom Parkplatz Zarosljak auf die Hoverla ist einfach aber landschaftlich äusserst schön. Trotz bester Wetterprognose hatte es in der vergangenen Nacht geregnet und der Himmel war vollständig bewölkt. Das Wetter kann man nicht beeinflussen und so wanderten wir auch bei bewölktem Himmel zuerst durch dunklen Nadelwald bergauf. Der viel begangene Weg ist nicht zu übersehen und hervorragend markiert. Wir folgten den grünen Markierungen bis zum Gipfel. Nach etwa einem Drittel der Strecke wich der Wald langsam Buschland und wir konnten seit der Anfahrt kurz vor Zarosljak erstmals wieder den Hoverlagipfel sehen. Nach einer kurzen Rast wanderten wir über eine steiler Stufe hinauf zum Absatz P.1762,1m. Dabei vergrösserte sich mit jedem Meter Aufstieg das Panorama und der strauchige Unterwuchs ging immer mehr zurück. Beim Absatz standen wir unmittelbar vor dem finalen, 400m hohen Gipfelhang den wir leicht verschneit antrafen. Der etwas monotone Schlussaufstieg zog sich in die Länge da die Dimensionen etwas täuschten. Glücklich standen wir dennoch nicht einmal eine Stunde später auf dem Dach der Ukraine. Natürlich gab es das obligatorische Gipfelfoto und wir genossen das Panorama über die Waldkarpaten.
Abgestiegen waren wir über die etwas steilere blau markierte Route die sich wieder mit unserer Aufstiegsroute oberhalb Zarosljak vereinigt. Die obersten Abstiegsmeter waren etwas mühsam zu begehen da der Untergrund gefroren war und man aufpassen musste um nicht auszurutschen. Danach gelangten wir aber rasch zurück zum Auto und fuhren zurück nach Ivano-Frankivs’k.
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