BOSANSKI MAGLIĆ 2386m - HÖCHSTER BERG VON BOSNIEN (27.05.2014)  5

Written by Sputnik (Gerber Andrej)

Start point Lokva Dernečišta (1,680m)
Endpoint Lokva Dernečišta (1,680m)
Characteristic Hillwalk
Duration 6h 00min
Distance 13.0km
Vertical meters 850m
Map
Ascents Maglić (2,387m) 27.05.2014
sputnik_2014-05-27-maglic-098.jpg

Nach dem Frühstück stand mein Fahrer pünktlich um 8 Uhr vor dem Hotel Mladost bereit. Die Fahrt hinauf zur Waldlichtung Lokva Dernečišta auf etwa 1680m dauerte zirka eine halbe Stunde. Die zumeist unasphaltierte Strasse war für den VW-Bus kein Problem und auch jeder normale Personenwagen hätte die Strasse gemeistert. Ich war froh die Strecke mit dem Auto zurück zu legen, denn der stundenlange Fussaufstieg über das Strässchen wäre wegen dichtem Wald recht monoton gewesen.
BEi der Abzweigung des Bergweges auf den Maglić auf der grossen plateauartigen Waldlichtung Lokva Dernečišta steht ein neuer roter Wegweiser. Hier parkte mein Fahrer und ich lief dann auch gleich los. Es ging in den Wald und ich folgte fast waagrecht einer Forststrasse die sich bald verzweigt. Dort nahm ich den rechten Weg der bis zum Gipfelbereich auch sehr gut mit weissumrandeten, roten Punkten markiert ist, so dass man sich kaum verlaufen kann ausser vielleicht bei Nebel oder in der Nacht. Nach einer grösseren Lichtung mit schönen Alpenblumen änderte sich das Landschaftsbild etwas. Der Mischwald ging in praktisch reinen Buchenwald über es gab keinen Forstweg mehr, sondern nur noch einen Bergweg durch nun etwas ansteigendes Gelände. Nach nur etwa hundert weiteren Höhenmetern ändert sich die Vegetation nochmals und ein dichter Bewuchs von verkrüppelte Legföhren beherrscht nun das Landschaftsbild. Hier sah ich auch erstmals den Maglić mit seiner imposanten Norostwand die von fünf Pfeilern gestützt wird. Als der Bewuchs nachliess, erreichte ich eine Sitzbank von der ich die Route über den zweiten Pfeiler von links etwas einsehen konnte. Aus dieser Perspektive konnte ich es kaum glauben, dass ein gesicherter Bergweg den wuchtigen Pfeiler unschwierig überwindet.
Nun war ich gespannt wie es weiter hinauf gehen würde. Von der Sitzbank ging es zunächst etwas bergab über eine grosse mit Gras bewachsene Eben bis an den Fuss des mittleren Pfeilers. Dort wanderte ich einige Höhenmeter zuerst ziemlich senkrecht hinauf bevor der Weg immer mehr nach links in Richtung des zweitäussersten linken Pfeilers seine Richtung änderte. Ober einem türmten sich nun Wände und ein mächtiger Felskessel auf. Unterhalb des zweitäussersten Pfeilers erreichte ich ein Schneefeld bei dem ich am oberen Ende eine grosse Markierung entdeckte. Etwas näher an der Markierung sah ich auch einige Drahtseile unter dem Schnee hervorkommen. Für wich war es wegen nassem, erdigem Gelände einfacher die Stufe über Felsen zu erkraxeln als die Normalroute zu begehen. Ich stand jetzt auf der Rippe im unteren Teil des Pfeilers der über mir ragten zwei riesige Felstürme gegen den Himmel. Hier rastete ich noch einmal bevor es richtig steil werden sollte. Der Steig umgeht die Türme südseitig und ist grösstenteils mit Drahtseilen gesichert. Einzig ein steiles, schneegefülltes Couloir war etwas problematisch wo ich Tritte in den Schnee mit den Bergschuhen hauen musste. Oberhalb des zweiten Turmes erreichte ich wieder die Rippe und hatte einen hervorragenden Tiefblick über die Aufstiegsroute. Von dort an lag nun auch eine geschlossene Schneedecke auf dem mässig steilen, etwa 200 Meter hohen Hang der zum Gipfelkamm hinauf leitet. Schritt für Schritt stapfte ich durch den Schnee und kam etwas unterhalb des montenegrinischen Gipfels auf den Kamm. Ich besuchte deshalb den Crnogorski Maglić auch als ersten Gipfel der Tour. Der Aufstieg von Lokva Dernečišta war phantastisch gewesen, und so freute ich mich richtig, auf dem Hauptgipfel des Maglić zu stehen. Die Aussicht war prächtig! Gegenüber wartete nun der formschöne und höchste Gipfel von Bosnien und Herzegowina.
Also ging ich über den breiten Gratrücken und traversierte zwischen den beiden Gipfeln eine Kuppe an dessen Flanke. Kurz vor dem Schlussaufstieg überschritt ich die Grenze zurück von Montenegro nach Bosnien und Herzegowina die mit einer Infotafel des Nationalparks gekennzeichnet ist. Schon wenig später stand ich auf dem Bosanski Maglić. Die Aussicht von Westen über Norden bis Osten ist einfach super da kein höherer Berg im Blickfeld steht. Ich rastete recht lange dort oben und trug mich ins Gipfelbuch ein. Irgendwann musste ich aber wieder absteigen und macht mich dann zügig auf den Weg sobald ich den Gipfelkamm wieder verlassen hatte. Mein Taxifahrer wartete schon auf mich und wir fuhren zurück zum Hotel Mladost . Beim Dragoš Sedlo stoppten wir jedoch und der Fahrer zeigte mir einen eindrücklichen Aussichtspunkt von dem man ins urtümliche Tal der Perućica sehen kann. So war die Besteigung des Maglić Geschichte und ich genoss danach ein kühles Jelen-Bier im Hotelgarten.

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