МИЏОР 2169m - HÖCHSTER BERG VON SERBIEN (30.10.2010)  4

Geschrieben von Sputnik (Gerber Andrej)

Startpunkt Топли До (725m)
Endpunkt Топли До (725m)
Tourcharakter Bergtour
Tourlänge 6h 00min
Entfernung 14,0km
Höhenmeter 1.400m
Karte
Besteigungen Midžor (2.172m) 30.10.2010
sputnik_midzor.jpg

Nachdem ich in meinem Hotel in Пирот (Pirot) gefrühstückt hatte, erwartete mich Бојан (Bojan) pünktlich um sieben Uhr im Hotel. Wir fuhren sogleich los, zuerst ging es über eine Landstrasse durch fruchtbares Kulturland ins Dorf Темска (Temska). Von dort begann die äusserst reizvolle Fahrt auf einer schmalen, holprigen Strasse durch die Schlucht der Temštica. Über zwanzig Kilometer windet sich das Strässchen dem Bach entlang nach Топли До (Topli Do), auf beiden Seiten ragen rote Sandsteinfelsen aus dem Herbstwald der die steilen Flanken des bedeckt. Der erste Eindruck von Topli Do war genau so wie ich darüber schon gelassen habe, es hat schon Ähnlichkeiten mit dem Dorf von Asterix und Obelix. Nahezu alle Häuser stehen schief und viele sind am verfallen da nur noch wenige alte Menschen dort leben. Die Einwohnerzahl ist zwischen 1961 bis 2002 von ursprünglich 976 auf 108 zurück gegangen. Immerhin scheint es dort aber noch mehr Schafe und Kühe als alte Leute zu geben, das ursprüngliche Bergdorf ist für sich alleine gesehen schon einen Urlaubsausflug wert! Bojan lud mich also in Topli Do ab und zwei ältere Dorfbewohner zeigten mir die Richtung zum Midžor. So lief ich durch den oberen Dorfteil, dahinter begann dann auch der steinige Pfad der kurz, aber steil auf eine schräge Ebene führte. Ich querte die Ebene mit den glatten Felsplatten hinauf und traf dort wieder auf einen Schäferweg dem ich durch dichten Wald folgte. Auf etwa 1000m endete der Waldgürtel und ich stand vor dem breiten Grasrücken auf dem ich nun 600 Höhenmeter weiter hinauf folgen musste. Zunächst war wieder kein Weg mehr sichtbar, doch sobald es zum P.1235m wieder steiler wurde war plötzlich wieder ein gutes Weglein da. Hinter der Kuppe P.1235m rastete ich das erste Mal. Danach wanderte ich den immer noch gut sichtbaren Wegspuren auf dem Grasrücken hinauf zum Gratbuckel Ћићаина чука (Ćićeina čuka; 1500m) bei der ich die Wolkenuntergrenze erreichte. Nun sollte es nochmals hundert Meter hinauf gehen bis ich nach der Karte auf einen waagrechten Grasvorsprung kommen würde. Die Spuren waren im nun hohen Gras aber immer noch zu erkennen und so erreichte im Nebel den waagrechten Absatz auf 1600m wo ich nochmals eine Trinkpause einlegte. Der Grasrücken endete hier und über eine steile Grasflanke galt es nun auf einen weiteren, plateauartigen und sehr breiten Grasrücken Дуго било (Dugo bilo) zu gelangen. Die ersten 150 Höhenmeter konnte ich noch einer Pfadspur folgen, danach verlor sie sich aber zunehmend. Sobald ich den Rücken Dugo Bilo erreicht hatte drehte ich meine Laufrichtung 90° nach links und folgte dem Rücken im Nebel so dass es auf beiden Seiten von mir abwärts zu gehen schien. Kerzengerade folgte ich also weglos dem Rücken schwach ansteigen bis ein steiler Grashang vor mir im Nebel auftauchte. Nach der Karte müsste ich jetzt eine Höhe von 1900m haben. Hier ass ich meine Bananen und benutzte Schalenstücke als Markierungszeichen indem ich sie an verdorrten hohen Pflanzenstängel anbrachte um so im Abstieg wieder den Rücken Dugo bilo im dichten Nebel zu finden. Immer wieder Markierungszeichen anbringend stieg ich nun den Grashang hinauf und traf etwa 150m weiter oben plötzlich auf einen breiten Weg. Der Weg war auf der Karte eingezeichnet und ich müsste nun hundert Meter unterhalb Grenzstein 333 sein der auf dem Grat oben steht. Ich errichtete ein Steinmännchen am Wegesrand und stieg weiter weglos bergauf. Als ich den Grat erreicht blies mir ein kräftiger Wind um die Ohren und das Gras war mit windgeformten Schneeskulpturen überzogen. Nun war es nicht mehr weit zum Gipfel, ich folgte dem Grat nach Westen und war überrascht als für kurze Zeit der kräftige Wind die Wolken vom Grat blies und ich einen atemberaubenden Tiefblick nach Bulgarien hatte. Doch der Nebel war schnell wieder und so stand ich bald auf dem höchsten Punkt Serbiens ohne Aussicht. Immerhin war ich mir sicher Oben zu sein da ich den Gipfelstein von Fotos her schon kannte und dort sogar ein Gipfelbuch deponiert war! Wegen dem üblen Wind blieb ich nur kurz auf dem Gipfel und stieg die Grasflanke nach rechts Unten queren ab wo ich wieder auf den Weg traf. Diesem folgte ich bis zum gebauten Steinmann, ab hier wiesen die Bananenschalen den Weg hinunter zum Grasrücken Dugo bilo. Das Problem war nun aber vom weitläufigen Dugo bilo den Weg hinunter zum Ćićeina čuka (P.1500m) zu finden. Hier verpasste ich auch den richtigen Weg und stieg durch hohes Gras bergab. Inzwischen hat sich die Wolkenuntergrenze gehoben und so erkannte ich auf 1650m dass ich mich zu weit westwärts befinde. Ich querte als auf den Absatz auf 1600m und befand mich wieder auf der richtigen Route. Nun ging es flott bergab wo ich erst oberhalb von Topli Do nochmals eine Pause einlegte. Im Dorf gratulierten mir einige Bauern zum Gipfelerfolg und schon zwanzig Minuten später kam Bojan und wir fuhren zurück nach Pirot.

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