ΌΛΥΜΠΟΣ ΜΎΤΙΚΑΣ 2918,8m - HÖCHSTER GRIECHE (02.10.2009)
Written by Sputnik (Gerber Andrej)
Start point | Πριόνια (1,100m) |
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Endpoint | Πριόνια (1,100m) |
Characteristic | Hillwalk |
Duration | 27h 00min |
Distance | 17.0km |
Vertical meters | 2,000m |
Map |
Ascents | Mýtikas (2,918m) | 02.10.2009 |
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TAG 1:
Ich landete also um 2 Uhr in Thessaloníki. Zu meinem Erstaunen gab es keine Zollkontrolle und ich konnte den Flughafen innert 20 Minuten verlassen. Der Flughafen liegt weit südlich ausserhalb der Stadt, der Busbahnhof dagegen am nördlichen Stadtrand. Beide Knotenpunkte verbindet ein Bus (Nr.78) stündlich die ganze Nacht hindurch. Lange musste ist nicht warten und kam so um 3 Uhr am Busbahnhof an. Hier stellte ich fest, dass der erste direkte Bus nach Λιτόχωρο (Litóchoro) erst um 7 Uhr in der fährt - was bleibt einem da ausser Kaffeetrinken und Literatur lesen! Irgendwann ging's dann los wobei ich während der Fahrt ein verdientes Nickerchen einlegte. Litóchoro liegt unter den Ausläufer südöstlich vom Ólymposmassiv und 7km vom Meer (Θερμαϊκός Κόλπος / Thermaïkós Kólpos) entfernt. Im schönen Touristenort gönnte ich mir erst einen Kaffe am Zentralplatz, danach suchte ich mein hübsches Hotel Ενιπευς (Enipeus) auf. Da das Wetter schön ist und ich noch nicht genau wusste, wie viel Zeit ich in den nächsten Tagen für die Besteigung des gemeinsam höchsten Berges von Mazedonien und Albanien brauchen würde, entschied ich schon heute auf die Hütte aufzusteigen. Im Dorf lassen sich leckere Lebensmittel für eine Bergtour einkaufen, so kaufte ich griechischen Fetakäse und griechischer Salami. Leider fährt kein Bus vom Dorf zum Ausgangspunkt Πριόνια (Priónia; 1100m), einem Parkplatz mit einem feinen Restaurant am Eingang zum Nationalpark. So leistete ich mir ein Taxi für den stolzen Preis von 20 Euro, zu Fuss würde man bis Priónia etwa 5 Stunden von Litóchoro aus brauchen.
Der Hüttenweg ist ausgesprochen schön und abwechslungsreich. Zuerst führt er durch Buchenwälder, später durch Mischwald und zum Schluss aussichtsreich durch Bergkieferwald. Gegen obenhin wird der gut unterhaltene Europawanderweg E4 stets steiler. Für den gemütlichen Aufstieg brauchte ich mit Pausen etwa vier Stunden. Wie im Ólymposmassiv üblich, wurde ich aber schon um die Mittagsstunden unterhalb der Hütte von Nebel überrascht. Die Hütte Καταφύγιο Σπήλιος Αγαπητός (Katafúgio Spílios Agapitós) welche meist nur Καταφύγιο A' (Katafúgiο A') genannt wird liegt auf 2100m und gehört dem griechischen Bergsteigerverband. Sie ist ausserordentlich schön im Bergwald gelegen und bietet alle gewohnten Annehmlichkeiten wie SAC- oder DAV-Hütten in den Alpen. So legte ich mich einige Stunden nach dem langen Tag aufs Ohr - obwohl erst 15 Uhr, war es schon ein sehr langer Tag! Anders als in den Alpenhütten kann man hier das Menü auswählen und Essen wenn man möchte. Ich stand nur kurz auf für einen Griechischen Salat mit Pasta mit Rindsfleischstücke. Mit vollem Bauch legte ich mich bald wieder ins Bett...
Tag 2:
Meine Tagwache war um 5:30Uhr, Frühstück gäbe es erst eine Stunde später. So machte ich mit im Licht der Stirnlampe alleine auf den Weg zu den Gipfeln während alle anderen Berggänger noch in den Träumen lagen. Der frühe Aufbruch lohnte sich aus drei Gründen. Erstens war ich noch ohne Steinschlag auslösende Zeitgenossen am Mýtikas unterwegs, zweitens erlebte ich eine traumhafte Morgendämmerung mit einer in Europa selten möglichen Merkursichtung drittens einen prächtigen Sonnenaufgang unterhalb vom Skála. Von der Hütte querte ich einige Hänge im Bergwald hinauf zum Grat Χονδρομεσοραχη (Chondromesorchi), auf ihm ging es flott bergauf wobei ich immer wieder Fotopausen einlegte und mit jedem Meter Aufstieg schreitete die Morgendämmerung voran. Auf etwa 2500m legte ich eine kurze Rast bei einem Sitzbank ein, aber eben nur kurz um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. Der einfache Bergweg vom Sitzbank zur Skála verläuft nun aber unterhalb des Grates, so stieg ich steil nach 200m hinter dem Rastplatz auf den Grat (T3) und folgte ihm meist weglos in Richtung Gipfel (ebenfalls T3). Unterhalb vom belohnte mich meine Spezialroute mit einem sehr schönen Sonnenaufgang und ich genoss die letzten Meter auf den Σκάλα (Skála; 2866m) in der Morgensonne. Lange hielt ich es aber auf dem Skála nicht aus, denn genau gegenüber thront der mächtige Mytikas. Für die meisten Bergwanderer ist mit dem Skála der Ólympos schon bestiegen, obwohl es erst ab hier bergsteigerisch interessant wird. Der Übergang zum Hauptgipfel (meist T4) ist mit gelben und orangefarbenen Punkten und Kreisen markiert, ja man findet sogar einige Bohrhaken die wohl nur im Frühjahr, wenn Hartschnee liegt, Verwendung finden. Vom Skála stieg ich durch eine Rinne und über abschüssige Felsplatten etwa 50m in die erste grosse Scharte ab. Nach der Scharte querte ich immer den Markierungen entlang (wenige Kletterstellen I) über schuttbedeckte, teilweise plattige Felsen genussvoll zu einem Vorgipfel hinauf. Dahinter folgten noch zwei ausgesetztere, kleinere Scharten mit einfacher Kletterei (I+), danach gelangte schnell ich über blockartiges Gelände auf den höchsten Punkt Griechenlands. Auf dem Gipfel des Μύτικας (Mytikas; 2918,8m) befindet sich ein Gipfelbuch, eine griechische Fahne und ein Vermessungspunkt. Nach kurzer Rast trafen noch zwei weiter Schweizer, Stefan und Angela, auf dem Gipfel ein. Sie werde ich später nochmals auf dem Skolió, in der Hütte und in Litóchoro treffen. Nach einer ausgiebigen Rast gelangte ich rasch zurück zum Skála und wanderte dort gleich weiter auf den Σκολιό (Skolió; 2911m), dem zweithöchsten Gipfel des Ólymposmassivs. Von dort stieg ich über wenig benutzte Pfade zum Grat Chondromesorchi ab und weiter über die Aufstiegsroute nach Priónia wo ein feines Mythos-Bier auf mich wartete. Zum Glück nahm mich ein in Thessaloníki wohnender Usbeke in seinem Auto mit nach Litóchoro. Wieder war ein Nickerchen angesagt und genoss anschliessend ich ein feines griechisches Nachtessen. Gegen 8 Uhr setzte dann Regen ein - schön dass heute auf den Gipfeln war, denn morgen zog eine Schlechtwetterfront über den südlichen Balkan.
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